Das Europäische Parlament hat heute eine Resolution verabschiedet, in der eine langfristige europäische Strategie für das Ökosystem eSport gefordert wird.
Ziel einer solchen „EU-Videospielstrategie“ solle es sein, Investitionen in die europäische Gaming-Industrie anzukurbeln sowie europäische Spieleentwickler zu unterstützen. Um die europäische Produktion zu maximieren und damit die derzeitige Abhängigkeit von Importen im Videospielsektor zu reduzieren, müssten die Finanzierungskriterien zur Förderung lokaler Videospielentwicklung angepasst und Ausnahmen von den EU-Beihilfevorschriften vorgesehen werden. Gleichzeitig wird in der Resolution ein klarer rechtlicher Rahmen für den eSport hinsichtlich Cheating, Spielmanipulationen, illegalem Glücksspiel und Doping als essentieller Bestandteil der Zukunftsstrategie gesehen. Die Abgeordneten fordern zudem, Videospiele als Teil des europäischen Kulturerbes zu betrachten und den Erhalt der „kulturell bedeutendsten europäischen Videospiele“ sowie ihre Spielbarkeit in der Zukunft zu unterstützen.
Mit der Resolution, die mit 560 Ja-Stimmen, 34 Nein-Stimmen und 16 Enthaltungen angenommenen wurde, erkennt das Europäische Parlament den Wert des eSport-Ökosystems und sein Potenzial für Wachstum und Innovation in der EU an. Die Resolution ist mithin ein positives Signal an die europäische eSport-Industrie. Es bleibt indes abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen der EU-Gesetzgeber folgen lässt, um eine EU-Videospielstrategie umzusetzen.
Mehr hierzu in der Pressemitteilung des Europäischen Parlaments v. 10.11.2022.