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STATUS QUO I Collectibles mit bekannten Gesichtern – Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht im NFT-Handel

Mit dem Launch der Plattform „FIFA+ Collect“ im September 2022 in Vorbereitung auf die Fußball-Weltmeisterschaft ist auch die FIFA in den Markt für NFT-basierte Collectibles eingestiegen.

Dort können von nun an als Moments bezeichnete tokenisierte Fußballclips zur Weltmeisterschafts-Geschichte in Form von NFTs erworben und gehandelt werden. Vorbild war offensichtlich das virtuelle Sammelkartenspiel NBA Top Shot, welches 2020 von der US-Basketballliga gestartet wurde und bereits die erste Hype-Welle überschritten hat. Aber auch Drittanbieter sind bereits in dem Bereich aktiv. So vergab die DFL im Frühjahr 2022 Lizenzrechte im Wert von über 170 Millionen Euro zur Vermarktung von NFTs. Hauptpartner ist hier das Unternehmen OneFootball, welches sich die exklusiven Rechte für eine  Digital Trading Card Collection sicherte. Außerdem beteiligt ist Sorare, ein französisches Unternehmen, welches NFT-Collectibles mit Fantasy Sports kombiniert und insbesondere für sein Fußball-Management-Spiel bekannt ist. Mit einem Marktwert von zwischenzeitlich über 4 Milliarden Dollar, bekannten (Ex-)Fußballern wie Antoine Griezmann, Gerard Piqué und Oliver Bierhoff als Investoren und mit ausweislich seiner Webseite „mehr als 300 offiziell lizenzierten Fußballclubs“ zeigt Sorare das wirtschaftliche Potential der jungen Branche auf.

Die FIFA springt auf diesen Zug nun auf und öffnet dafür das Archiv: FIFA+ Collect besteht aus kurzen Clips aus der WM-Geschichte, die – wie bei einem klassichen Sammelkartenspiel – verschiedenen Karten zugeordnet werden, welche wiederum verschiedenen Kollektionen zugeordnet sind und sich nach Häufigkeit unterscheiden. Spieler können eine zufällige Auswahl von Moments in Sammlerpacks erstehen und einzelne dieser Moments auf einer von der FIFA betriebenen Plattform kaufen und verkaufen. Das erste Sammlerpack wurde am 22.09.2022 zum Verkauf freigegeben.

Für die FIFA als Betreiberin ergeben sich Verdienstmöglichkeiten durch die Ausgabe neuer Moments und Transaktionsgebühren auf den Handel mit bestehenden Moments. Dass der NFT-Handel massiven Umsatz generieren kann, zeigte sich in der Vergangenheit beispielsweise mit den Sammlerwerken des Bored Ape Yacht Club oder den Cryptopunks. Die sportbezogenen Collectibles haben überdies den Vorteil, auf bekannte Marken und Persönlichkeiten zurückgreifen zu können, was die Anschlussfähigkeit an den eher kryptofernen Mainstream erhöht. Allerdings steigert dieser Umstand die rechtliche Komplexität: Was bei der Entwicklung von NFT-basierten Collectibles mit – im Wortsinn – bekannten Gesichtern zu beachten ist, werden wir in unserem aktuellen StatusQuo skizzieren.

Erfahren Sie mehr in unserem StatusQuo – viel Spaß beim Lesen!